Heidelberg, 20. April 2022. Die Bezeichnung Dyke kommt ursprünglich aus dem Englischen und entstand dort als lesbenfeindliches Schimpfort. Durch die ständige Verwendung des Wortes auch von lesbischen Frauen selbst verlor es nach und nach seine negative Konnotation und ist heutzutage ein empowernder Begriff. Empowerment ist auch eines der Ziele der Veranstaltungsreihe OPEN DYKES 2022, die mehr Raum und Sichtbarkeit für Dykes – also für Lesben und frauenliebenden inter, nicht binären, trans und agender Menschen (Abk. FLINTA) fordert.
Ab dem 22. April bis Ende Mai 2022 werden in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen diverse Events mit Fokus auf lesbische und queere Frauen durchgeführt. Die abwechslungsreichen Veranstaltungen sollen nicht nur die Sichtbarkeit von Lesben und FLINTA steigern, sondern auch ein Gegengewicht zu Diskriminierung und Ausgrenzung dieser schaffen. Ziel ist es, die Anliegen und Bedürfnisse lesbischer Frauen auf die politische und gesellschaftliche Agenda zu bringen.
Mit über 20 Programmpunkten begeistert das Lesbenfestival OPEN DYKES mit einem breiten Angebot an Workshops, Vorträgen, Theater, Diskussionsrunden, Filmabenden, einer Foto-Ausstellung, einer Fahrraddemo und zwei Parties. Das Gesamtprogramm findet sich unter www.open-dykes.de.
Wie auch schon 2020 findet eine Fahrraddemo unter dem Titel „DYKES ON BIKES“ am 14. Mai um 15.30 Uhr statt. Die Demonstration soll die Forderungen der Aktionsmonate noch einmal mehr in den öffentlichen Diskurs bringen. Besonders wichtig sind hierbei die Forderungen nach mehr Sichtbarkeit und Repräsentation von Lesben in der Gesellschaft sowie nach realistischer und ausgewogener Berichtserstattung in den Medien. „Sichtbarkeit ist hierbei kein Selbstzweck, sondern enorm wichtig, weil sie zum einen die eklatante Unterrepräsentanz deutlich macht und ankreidet und zum anderen Lesben und frauenliebenden FLINTA zeigt, dass sie nicht allein sind. Wir wollen so Lesben und frauenliebende inter, nicht binäre, trans und agender Menschen in ihrer Identität bestärken“, unterstreicht OPEN DYKES-Organisatorin Johannah Illgner die Anliegen.
Aber auch Forderungen nach Gleichberechtigung in Bereichen wie Adoptionsverfahren von nicht-heteronormativen Eltern, einer Reform des Abstammungsgesetzes und der Ausbau der Unterstützung für junge Dykes soll Gehör verschafft werden. Die weiteren Forderungen sind auf der Webseite zu finden: www.open-dykes.de.
OPEN DYKES 2022 wurde organisiert vom Queerfeministischen Kollektiv Heidelberg und Frieda – dem Netzwerk für lesbische, bi, trans, inter und queere Frauen*.
Unterstützt wird OPEN DYKES durch die Stadt Heidelberg, Amt für Chancengleichheit und Mosaik Deutschland e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.
Beim Programm wirken mit: PLUS e.V., das Rainbow Café Heidelberg, Paisley-Party, Queeres Zentrum Mannheim e.V., Rosen unterm Beton, THE *BUBBLE, Stadtmuseum Ludwigshafen, Stadtbibliothek Ludwigshafen, vhs Ludwigshafen, Netzwerk Queere Frauen2, Buchhandlung Xanthippe und engagierte Einzelpersonen.